Unterstützer des WIR-Demokratiebündnisses trafen sich in Güstrow
Rund 60 Vertreter von Mitgliedsvereinen und Gäste waren der Einladung des landesweiten Bündnisses „WIR. Erfolg braucht Vielfalt!“ zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch gefolgt.
In der Landessportschule hatte das WIR-Team um Hans-Heinrich Jarchow ein interessantes und aufschlussreiches Programm vorbereitet, das Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Kultur anzog. Referate, Gesprächsrunden und Zeit fürs Zwischendurchnetzwerken standen auf der Tagesordnung.
Unter den Podiumsteilnehmern der diversen Diskussionsrunden waren auch so bekannte Gesichter wie Karen Larisch, die kürzlich für ihren Einsatz in der „Villa Kunterbündnis“ u.a. mit dem Johannes-Stelling-Preis ausgezeichnet worden war, oder das Ehepaar Birgit und Horst Lohmeyer, die in Jamel die Stellung halten und mit ihrem „Rockfestival für Demokratie“ bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen. Da dieses Musikereignis, auf dem in diesem Jahr auch „Die Toten Hosen“ unentgeltlich auftraten, mit Mitteln aus Demokratieaktien mitfinanziert wurde, wurde das Projekt als eins von drei stellvertretend für 28 weitere vorgestellt. Demokratieaktien sind ein Wert(e)papier und werden von Verbänden, Unternehmen oder Privatpersonen erworben, die Geld – zwischen 50 und 5000 Euro – in Projekte und Ideen zur Förderung und Festigung eines demokratischen Lebensgefühls investieren wollen.
Davon profitierte beispielsweise auch das vielbeachtete Theaterprojekt „Klaus“, das die vorpommerschen Theaterleute mit den Greifswalder Bürgern auf die Bühne brachten. Der Jugendförderverein Parchim/Lübz stellte seinerseits sein ebenfalls durch Demokratieaktien ermöglichtes Sommercamp in Dargelütz vor.
Dessen Geschäftsführer Jan Buchholz berichtete ebenso wie Andreas Konen von den Maltesern über die Arbeit mit Flüchtlingen, die in MV ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. Antje Jäger und Eckhard Schimansky vom Landessportbund stellten Möglichkeiten vor, wie diese Flüchtlinge ganz konkret Teilhabe erlangen sollen. „Integration in den Sport und Integration durch den Sport in die Gesellschaft“ lautet die Zielsetzung des vom Bundesinnenministerium geförderten Programms.
Hannah Kirchmeier, die schon in Lateinamerika und Florida als Flüchtlingsbetreuerin Erfahrungen sammelte, warb leidenschaftlich für mehr Schutz der Flüchtlinge, vor allem der Kinder, die im Falle einer gelungenen Integration ein Gewinn für dieses Gemeinwesen sein würden. Dr. Rubén Cárdenas Carbajal vom Rostocker Migrantenrat stellte diese wiederum in Frage: „Nutzen wir die vorhandene Vielfalt eigentlich erfolgreich?“ Und zog für die verbesserungswürdige Integration der bereits hier lebenden Migranten einen Alltagsrassismus zur Verantwortung.
Aufkeimender Widerspruch diesbezüglich wurde beim Vortrag von Julian Barlen (MdL, SPD) sehr schnell leise und wich einer durch Zahlen hervorgerufenen Ernüchterung. Barlen hatte jüngst Studien und Umfragen ausgewertet und anschaulich zusammengefasst, dass der Alltagsrassismus und die Abwertung einzelner, auch größerer Bevölkerungsgruppen innerhalb unserer Republik fröhliche Urständ feierten. Mehr als ein Fünftel aller Deutschen wünscht sich eine zupackende und weniger labernde Einparteienherrschaft und mehr als jeder Zehnte würde die Rückkehr eines starken Führers begrüßen…
Martin Scriba, Landespastor für Diakonie, und Lothar Wilken von der Vereinigung der Unternehmerverbände, waren sich einig. Die Arbeit des WIR-Bündnisses ist noch lange nicht vorbei und es muss unbedingt mehr für politische Bildung getan werden. Die ist heute wichtiger denn je.
Von Beluga Post