„Wir sind jung. Wir sind stark“ 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen – Film und Talk, 24.08.2022 um 19:00 Uhr Schwerin Schlossinnenhof

Die rassistischen Ausschreitungen am Rostocker Sonnenblumenhaus liegen mittlerweile 30 Jahre zurück. Mit einer Veranstaltung im Innenhof des Schweriner Schlosses erinnert die Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ mit dem preisgekrönten Film „Wir sind jung. Wir sind stark“ (2014) an die damaligen Ereignisse. 2015 wurde der Film im Rahmen des Filmkunstfestes MV mit dem WIR-Vielfaltspreis ausgezeichnet. Der Film thematisiert die Eskalation und die Gewaltexzesse ohne anzuklagen und ohne zu denunzieren. Er zeigt Jugendliche der Nachwendegeneration, die sich als Verlierer fühlen und kritisiert auch das moralische Versagen der Gesellschaft. Somit weckt der Film nicht nur Erinnerungen an die damaligen Ereignisse, sondern wirft auch gesellschaftlich relevante Fragen zur Einordung auf.

Als Talk-Gäste begrüßt ZDF Studioleiter Bernd Mosebach die Präsidentin des Landtages Birgit Hesse, den Regisseur Burhan Qurbani sowie die Zeit- und Augenzeugen Wolfgang Richter (damaliger Ausländerbeauftragter und Augenzeuge) und Ute Schmidt (Leiterin der Landeskoordinierung Demokratie und Toleranz, Zeitzeugin). Fragen, wie es zur Eskalation kommen konnte und welche Auswirkungen dieses Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte bis heute hat, stehen im Mittelpunkt des Gesprächs. Auch die Perspektive des Regisseurs und die künstlerische Bearbeitung werden hinterfragt.

Mit der Veranstaltung möchte die WIR-Initiative nicht nur an die Ereignisse erinnern, sondern auch das Thema Rassismus und notwendige gesellschaftliche Veränderungen ins Bewusstsein bringen. Fragen vom Publikum sind gewünscht.

Ab 20:30 Uhr beginnt die Filmvorführung.

Wann: 24. August 2022
Einlass: ab 18:30 Uhr
Gespräch: 19:00 – 20:00 Uhr
Filmvorführung ab 20:30 Uhr, anschließend Fragen zum Film
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Landtag Mecklenburg-Vorpommern und dem Filmkunstfest MV.

Rockfestival gegen Rechts „Jamel rockt den Förster“ am 12.-13. August 2022

Bereits zum 15. Mal findet in diesem Jahr das Open-Air-Rockfestival gegen Rechtsextremismus in Jamel in Nordwestmecklenburg statt. Auch in diesem Jahr wird hier deutlich gemacht, dass Mecklenburg ein Ort der Vielfalt und Toleranz ist.  Über 3000 Besucherinnen und Besucher werden am 12. und 13. August auf den Forsthof der Familie Lohmeyer erwartet. Ermöglicht wird das zweitägige Festival auch in diesem Jahr durch zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die bei der Organisation und dem Ablauf unterstützten. Die auftretenden Bands bleiben wieder geheim, bis der Vorhang fällt.weiterlesen

Vielfaltsmeile beim Tag der offenen Tür des Landtags am 19.06.2022

Ab 10:00 Uhr sind in diesem Jahr wieder interessierte Gäste herzlich eingeladen, sich über das Landesparlaments zu informieren, mit Abgeordneten ins Gespräch zu kommen und die normalerweise nicht öffentlich zugänglichen Bereiche des Schweriner Schlosses zu besichtigen. Dabei erhalten sie auch einen Eindruck von den Herausforderungen einer denkmalgerechten Sanierung im Einklang mit einem modernen Parlamentsbetrieb.
Im Außenbereich können die Besucher zahlreiche Unterhaltungsangebote wahrnehmen und sich auch kulinarisch versorgen. Das landesweite Demokratie-Bündnisses „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ präsentiert sich vor dem Schloss. Verschiedene Institutionen der Zivilgesellschaft, informierten über ihre Arbeit, laden zu Mitmach-Aktionen ein und stehen für Informationen und Gespräche zur Verfügung.

Mit dabei sind in diesem Jahr: Schweriner Volkszeitung, Landeszentrale für politische Bildung MV/ Landeskoordinierungsstelle Demokratie und Toleranz-Beratungsnetzwerk; Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur (LAMV), Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv Schwerin, CSD Schwerin e.V. / Klub Einblick e.V. / LSVD Queer e.V. / BSGA e.V. / TIM e.V. / Schulz e.V., Die Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern,  Geschäftsstelle des Bündnisses WIR. Erfolg braucht Vielfalt, Bürgerzeitung DIE AUFMACHER, Europäisches Integrationszentrum Rostock e.V., Kompetenzzentrum für Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen, BC Traktor Schwerin, Mecklenburg-Bulls Cheerleader, Verbraucherzentrale M-V e.V., Volksbund Deutsche Kiegsgräber MV, NABU MV, MENTOR – Die Leselernhelfer Schwerin e. V., UNICEF-Arbeitsgruppe Schwerin, Ukrainisch-Deutsches Kulturzentrum SIC e. V.

Wer den Tag verpasst hat oder noch einmal erleben will – hier geht’s zum Film

77. Jahrestag der Befreiung des KZ Wöbbelin begangen am 02. Mai 2022

(Quelle und Foto: © Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Ökumenischer Gottesdienst am Gedenkort Wöbbelin gemeinsam mit Landesrabbiner Kadnykov, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Landrat Stefan Sternberg sowie zahlreichen Angehörigen von Überlebenden

„Augen auf. Ohren auf. Mund auf“, dies sagte Pastorin Sabine Schümann beim ökumenischen Gottesdienst anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung des KZ Wöbbelin. Gemeinsam mit dem Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und weiteren Pastoren wurde am Gedenkort an der L072 an die Opfer des NS-Regimes erinnert. An die 200 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter zahlreiche Angehörige von Überlebenden aus den Niederlanden und den USA, aus Frankreich, Belgien, Polen und Deutschland. Es sei nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Feiertag, sagte Pastorin Schümann. Schließlich haben die Überlebenden ihr Leben zurückbekommen.

Das Konzentrationslager Wöbbelin – Außenlager des KZ Neuengamme – war noch nicht fertiggestellt, als die ersten Häftlinge von den Nationalsozialisten ins KZ gebracht wurden. Mehr als 1000 Menschen aus mehr als 20 Nationen fanden in Wöbbelin ihren Tod. Das KZ Wöbbelin bestand nur knapp zehn Wochen, als Soldaten der 82. US-Luftlandedivision und der 8. US-Infanteriedivision das Außenlager befreiten.

An die Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnerten neben Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auch Landrat Stefan Sternberg in einer Rede. „77 Jahre nach der Befreiung ist es immer noch unendlich wichtig, an diese Gräueltaten zu erinnern. Zu oft werden Menschen noch immer wegen Hautfarbe, Religion, Diversität angegriffen. Wir dürfen die Fehler kein zweites Mal begehen“, sagte Landrat Stefan Sternberg und rief zugleich auf, Gedenkarbeit weiterhin zu betreiben. Deshalb sei die Arbeit des Vereins der Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim so wichtig. „Dieser Ort ist ein wichtiger Lernort – für uns und für die nachfolgenden Generationen“, so Landrat Sternberg. 

Randspalte

„Wildes Land II – MV am Tag X“ am 8. Mai um 19:00 Uhr im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Was tun, wenn das System kollabiert? In unseren ländlichen Räumen wartet eine bunte Artenvielfalt rechtsextremer Parallelgesellschaften genau darauf. Nach der Stadtteilrecherche im Schweriner Plattenbau richten Faust-Preisträger Helge Schmidt und sein Team nun den Fokus auf unsere Zukunft in einem wilden Land. Filmemacher Michael Kockot hat dafür nicht nur Interviews mit Expert:innen gedreht, sondern für die Landeszentrale für politische Bildung MV auch die gesamte Aufführung dokumentiert. Eine Videodokumentation einer Stückentwicklung von Helge Schmidt und Ensemble mit Texten von Tobias Ginsburg, Moritz von Uslar, Mathias Quent, Saša Stanišić, Florian Hartelb, Andrea Röpke und Anderas Speit. Im Anschluss an die Filmaufzeichnung erfolgt eine moderierte Podiumsdiskussion mit Experten und Expertinnen.

Detailierte Infos finden Sie hier: Flyer Wildes Land II

„Menschenrechte statt rechte Menschen“ am 8. Mai in Demmin

Am 8. Mai wird es nach zwei Jahren Pause wieder einen Aufmarsch der Nazis in Demmin geben. Das Aktionsbündnis 8. Mai Demmin wird sich auch in diesem Jahr den marschierenden Rechten mit einem Fest entgegen stellen. Folgendes ist für den Tag geplant:

10.30 Uhr: Kranzniederlegung der Linken am sowjetischen Soldatenfriedhof (Ernst-Barlach-Platz)
ab 15 Uhr: Friedensfest im Hafen von Demmin
17 Uhr: Friedensgebet in der Kirche St. Bartholomaei
ab 17.30 Uhr: Demo durch die Stadt vom Hafen über Marktplatz und Barlachplatz wieder zum Hafen (auf der Karte im Uhrzeigersinn)
ab 18 Uhr: Kundgebungen entlang der Naziroute:
Bebelplatz (Greifwald für alle)
vor der Clara-Zetkin-Str. 7 (Die Linke MV)
Luisenplatz (Jusos MV)
Marktplatz (Bündnis90/Die Grünen MSE)
ab 19 Uhr: Nazis sammeln sich am Parkplatz vom Stadion, wollen durch die Stadt zum Hafen und zurück


Stellen wir uns den Nazis entgegen!

Greifswalder Kulturfest auf dem Marktplatz am 1. Mai ab 13:00 Uhr

Am 01. Mai 2022 findet nach zweijähriger Pause endlich wieder das Greifswalder Kulturfest vom Bündnis ,,Greifswald für Alle” statt. Unter dem diesjährigen Motto ,,Solidarität, Frieden und Weltoffenheit” werden ab 13:00 Uhr verschiedene Programmpunkte angeboten. Weiterhin laden Infostände unterschiedlichster Greifswalder Vereine und Initiativen sowie ein kulinarisches Angebot und Attraktionen für Kinder und Familien zum gemeinsamen Verweilen auf dem Marktplatz ein.

Auf der Bühne wechseln sich die verschiedensten Acts ab, darunter die Bands „Hinterlandgang“, „Restposten“, „Les Bummms Boys“, „de NGLbrecht“ und das Theater Vorpommern. Dazwischen soll es in vielfältigen Redebeiträgen um Gedanken zu den Themen Solidarität, Frieden und Weltoffenheit gehen.
Wir laden alle Greifswalder*innen herzlich zum Kulturfest ein!

Die Veranstaltung wird anteilig gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms ,,Demokratie leben!”.

Neubrandenburg – 11. Demokratiefest des DGB am Tag der Arbeit – 1. Mai von 10-15 Uhr

Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von selbst. Sie müssen immer wieder gemeinsam erkämpft werden. Die Menschen spüren das in diesem Jahr so intensiv wie seit vielen Jahren nicht mehr.

In diesen Zeiten tiefgreifender Veränderungen stehen die Gewerkschaften für ein solidarisches Miteinander. Gemeinsam sind wir in diesem Jahr wieder auf dem Marktplatz in Neubrandenburg und setzen am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft. Unsere Botschaft zum 1. Mai lautet:
GeMAInsam Zukunft gestalten: sozial, ökologisch, demokratisch
Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!

Es sind alle Interessierten anlässlich des „Tages der Arbeit“ am 1. Mai zu unserem nun schon 11. Demokratiefest von 10 bis 15 Uhr eingeladen.

Das Demokratiefest ist ein traditioneller Anziehungspunkt für Familien und alle, die sich an diesem besonderen Tag für Demokratie und Frieden einsetzen wollen. Wer sich für das Thema: Arbeit, Demokratie in der Arbeitswelt“ interessiert, ist genau richtig bei uns. Die Veranstaltung bietet einen bunten Mix aus Politik, Sport, Spiel, Informationen und Unterhaltung.

Um 13 Uhr lädt Oberbürgermeister Silvio Witt zu einem Spaziergang durch die Innenstadt ein. Treff ist vor der Touristinformation.

Die Mai-Rede hält Conny Töpfer, stellvertretende Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft Ver.di Nord. Weiterhin dürfen wir die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und den stellvertretenden Bezirksvorsitzenden des DGB Bezirks Nord Ingo Schlüter begrüßen.
Mit dabei sind: Gewerkschaften, Parteien, Vereine und Bündnisse.

Das Demokratiefest steht auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Silvio Witt und des Landrats Heiko Kärger.

32 Vereine und Verbände waren beim WIR-Aktionstag am 26. März 2022 mit dabei!

Eröffnet wurde der Aktionstag um 10:00 Uhr von Bernd Nottebaum (stellv. Oberbürgermeister der Stadt Schwerin), Klaus-Peter-Regler (Center-Manager), Martin Scriba (Mitbegründer der WIR-Initiative) und Roswitha Bley (Organisatorin des Aktionstages und Geschäftsführerin der WIR-Initiative).

Dörte Graner im Gespräch mit Bernd Nottebaum

Die NDR-Moderatorin Dörte Graner stellte Bernd Nottebaum gleich zu Beginn die Frage, wie wichtig aus seiner Sicht ein solcher Aktionstag ist. Er griff das Motto des Tages „Demokratie und Weltoffenheit gemeinsam stärken!“ auf und betonte, dass das Ehrenamt eine wichtige Säule der Zivilgesellschaft ist. Als Beispiel erläuterte er die Zusammenarbeit ehrenamtlicher Strukturen mit der Stadtverwaltung bei der Bewältigung der Unterbringung und Versorgung der Ukraine-Flüchtlinge. Sein Fazit: Ohne die ehrenamtlich Tätigen ließe sich diese Aufgabe gar nicht bewältigen, die Stadt braucht das Ehrenamt und er dankte den Teilnehmer:innen des Aktionstags für ihr Engagement und stellte fest: „Durch ihr aktives Mittun tragen Sie zum Zusammenhalt in der Gesellschaft bei. Wir brauchen Vielfalt, damit wir in Schwerin weiter vorankommen.“

Martin Scriba konstatierte, dass das Bündnis nun schon seit 14 Jahren besteht und 2008 gegründet wurde, um der mit ausländerfeindlichen Auftritten im Landtag vertretenen NPD aktiv etwas entgegenzusetzen. Etwas, das aktiv für die Verteidigung der Demokratie antritt. Er stellte fest, dass dies gelungen ist, wie an der wachsenden Vielfalt deutlich wird. Mit seinen fast 2000 Bündnispartner:innen ist WIR. Erfolg braucht Vielfalt es zu einem stabilen Netzwerk in der Demokratiearbeit in Mecklenburg-Vorpommern herangewachsen.

Dörte Graner im Gespräch mit Martin Scriba

Roswitha Bley bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit allen Partner:innen und dankte vor allem dem Center-Manager Klaus-Peter Regler und seinem Team für die Unterstützung, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.

Rundgang entlang der Stände, v.l.: Klaus-Peter Regler, Mandy Pfeifer, Bernd Nottebaum, Martin Scriba, Roswitha Bley, Josephine Guth, Dörte Graner


Für alle Teilnehmer:innen war der gegenwärtige Krieg in der Ukraine dominierendes Thema und viele Aussteller:innen zeigten, wie ihre Organisation unterstützt und hilft.


Ein Ziel der Veranstaltung war es, die Vielfalt des Engagements und der Vereinsarbeit sichtbar zu machen und zu zeigen, wie auf unterschiedliche Weise der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. Zum anderen ging es aber auch darum, gesellschaftliche Strukturen und die Breite des Demokratiebündnisses „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ vorzustellen.

Stand des Kinderschutzbundes, Kreisverband Schwerin, v.l.: Ute Westphal, Roswitha Bley, Dörte Graner

Mit dabei waren u. a.: der Landtag Mecklenburg-Vorpommern, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie Westmecklenburg, der Flüchtlingsrat, die Queere Comunity Mecklenburg-Vorpommern, die Schweriner Unicef-Gruppe, das Haus der Begung, das Kompetenzzentrum für Hör- und Sehbehinderung, der Kinderschutzbund, das Europäische Integrationszentrum, die Jusos mit dem Projekt „Storch Heinar“, die KISS, die Wittenfördener Herzkissen, das Ukrainisch-deutsche Kulturzentrum SIC, der Verein Ma’an, der Verein Die Platte lebt, das Büro WIR sind Paten, der Verein Couleur Afrik, der Verein der Weiße Ring, die Bürgerzeitung „AUFmacher“, der Verein Förderung der Weiterblidungs-Information und Beratung, die Organisationen im Trägerverbund Jugendarbeit TV#1, die Dreescher Werkstätten GmbH, der Verein Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft, der Freundeskreis des Filmkunstfestes, der Volksbund Deutsche Kriegsgräber mit seinem Jugendarbeitskreis und verschiedene Sportvereine der Stadt Schwerin: Boxclub Traktor, Mecklenburger Bulls und der Baseballclub Diamants.

Reinigungsaktion der Stolpersteine in Schwerin am 2. März 2022

Seit 2006 werden in Schwerin auf Initiative von Sabine Klemm und weiteren Mitstreiter:innen Stolpersteine des deutschen Künstlers Gunter Demning verlegt. Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die vor Wohnhäusern an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. 82 Stolpersteine befinden sich mittlerweile im gesamten Stadtgebiet.  

Martin Klähn vom Verein Politische Memoriale hatte die Aktion angeregt, um zu Erinnern und um die Steine wieder besser sichtbar zu machen. Unterstützt wurde er dabei von verschiedenen Organisationen, die auch die Schulen der Stadtgebiete zur Beteiligung einluden.

So hatte beispielsweise Roswitha Bley, Geschäftsführerin der WIR-Initiative, die Nils-Stensen-Schule angesprochen und die Reinigung mit den beiden 10. Klassen des gymnasialen Zweigs der Nils-Stensen-Schule organisiert. Der Geschichtsunterricht wurde in den städtischen Raum verlegt und an 17 Stolpersteinen der Feld- und Paulsstadt wurde Station gemacht. Die Schüler:innen reinigten gemeinsam die Steine, verlasen die Schicksale der Opfer und legten Blumen an den polierten Steinen ab.

Der 2. März wurde gewählt, weil es der Geburtstag des Schweriner Carl Leopold war, der 1888 geboren wurde. Der gelernte Kaufmann war Soldat während des 1. Weltkrieges. Nach dem Krieg hatte er psychische Probleme und wurde Patient der Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg. 1941 wurde er zusammen mit 140 weiteren Patienten der Schweriner Klinik als „unheilbar“ nach Bernburg verlegt und dort am selben Tag in der Gaskammer getötet. Zum Abschulss der Aktion trafen sich die Beteiligten an seinem damaligen Wohnort in der Landreiterstraße und Martin Klähn erinnerte an sein Schicksal und daran, wie wichtig es ist, dass Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

An der Aktion beteiligten sich außerdem auch Schüler:innen der Ecolea-Schule, FSJ-ler des Schullandheims Dreilützow sowie zahlreiche engagierte Bürger:innen der Stadt Schwerin.