Seit 2006 werden in Schwerin auf Initiative von Sabine Klemm und weiteren Mitstreiter:innen Stolpersteine des deutschen Künstlers Gunter Demning verlegt. Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die vor Wohnhäusern an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. 82 Stolpersteine befinden sich mittlerweile im gesamten Stadtgebiet.
Martin Klähn vom Verein Politische Memoriale hatte die Aktion angeregt, um zu Erinnern und um die Steine wieder besser sichtbar zu machen. Unterstützt wurde er dabei von verschiedenen Organisationen, die auch die Schulen der Stadtgebiete zur Beteiligung einluden.
So hatte beispielsweise Roswitha Bley, Geschäftsführerin der WIR-Initiative, die Nils-Stensen-Schule angesprochen und die Reinigung mit den beiden 10. Klassen des gymnasialen Zweigs der Nils-Stensen-Schule organisiert. Der Geschichtsunterricht wurde in den städtischen Raum verlegt und an 17 Stolpersteinen der Feld- und Paulsstadt wurde Station gemacht. Die Schüler:innen reinigten gemeinsam die Steine, verlasen die Schicksale der Opfer und legten Blumen an den polierten Steinen ab.
Der 2. März wurde gewählt, weil es der Geburtstag des Schweriner Carl Leopold war, der 1888 geboren wurde. Der gelernte Kaufmann war Soldat während des 1. Weltkrieges. Nach dem Krieg hatte er psychische Probleme und wurde Patient der Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg. 1941 wurde er zusammen mit 140 weiteren Patienten der Schweriner Klinik als „unheilbar“ nach Bernburg verlegt und dort am selben Tag in der Gaskammer getötet. Zum Abschulss der Aktion trafen sich die Beteiligten an seinem damaligen Wohnort in der Landreiterstraße und Martin Klähn erinnerte an sein Schicksal und daran, wie wichtig es ist, dass Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
An der Aktion beteiligten sich außerdem auch Schüler:innen der Ecolea-Schule, FSJ-ler des Schullandheims Dreilützow sowie zahlreiche engagierte Bürger:innen der Stadt Schwerin.