Am gestrigen Abend wurde im „Haus an der Schleuse“ in Torgelow der preisgekrönte Dokumentarfilm „Im Osten was Neues“ erstmals am Ort seiner Entstehung gezeigt. Der Saal war voll besetzt, viele Familien, Freunde, Spieler und Wegbegleiter waren gekommen, um die besondere Premiere gemeinsam zu erleben.










Der Film der Regisseurin Loraine Blumenthal, die in diesem Jahr den Filmpreis der Initiative WIR. Erfolg braucht Vielfalt erhalten hat, erzählt die Geschichte des Fußballtrainers Thomas Eichstädt und seiner Mannschaft beim FC PIO. Viele der jungen Spieler sind nach Deutschland geflüchtet und haben in Torgelow eine neue Heimat gefunden. Auf dem Fußballplatz sind sie Teil eines Teams, jenseits des Rasens aber sehen sie sich mit schwieriger Jobsuche, Vorurteilen und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit konfrontiert. Für viele ist Eichstädt eine Vaterfigur, zugleich blickt er selbst auf eine Vergangenheit in der rechtsextremen Szene zurück. Der Film zeigt eindrücklich, wie sehr Sport Brücken bauen und wie wichtig ehrenamtliches Engagement für eine offene Gesellschaft sein kann.
Nach der Filmvorführung leitete Anna Lisa Alsleben vom Regionalzentrum für demokratische Kultur Vorpommern die Podiumsdiskussion. Gemeinsam mit der Filmemacherin und Thomas Eichstädt sprach das Publikum über Integration, über die Rolle von Ehrenamt und über den Wert von Toleranz und Respekt. Es wurden viele Fragen gestellt und es entstand ein lebendiges Gespräch, das deutlich machte, wie wichtig Orte des Austausches sind.
Die Rückmeldungen aus dem Publikum waren stark und sehr persönlich. „Größten Respekt vor dieser Geschichte“, sagte ein Besucher. Eine Zuschauerin betonte: „Viele reden davon, aber sie leben Toleranz und Respekt. Der Film hat mir Mut gemacht.“ Ein weiterer Gast fasste seinen Eindruck so zusammen: „Sie haben mich mitgerissen.“ Viele betonten auch, wie schön es war, Torgelow auf der Leinwand aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Tage der politischen Bildung Mecklenburg-Vorpommern statt, die noch bis zum 3. Oktober landesweit politische Bildung sichtbar machen und den Dialog über Demokratie, Teilhabe und Zusammenhalt fördern.
Die Vorführung in Torgelow wurde in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltet.
Hinweis:
Die Tage der politischen Bildung MV sind eine landesweite Veranstaltungsreihe politischer Bildungsträger, die darauf abzielt, die Vielfalt politischer Bildungsangebote sichtbar zu machen. Die vielen unterschiedlichen Formate laden die Menschen zur Beteiligung an politischen und gesellschaftlichen Themen ein. Vom 15. September bis 3. Oktober finden Veranstaltungen in ganz M-V statt, die nicht nur informieren sondern auch dazu einladen sich am demokratischen Leben zu beteiligen. Die Tage der politischen Bildung Mecklenburg-Vorpommern 2025 unterstützen den Dialog über demokratische Werte, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie werden von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (LpB MV) unterstützt. Die Veranstaltungen bieten Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion über regionale sowie überregionale Perspektiven.
