Seit 2012 werden Filmschaffende für künstlerische Filmproduktionen ausgezeichnet, die sich mit Vielfalt, Teilhabe und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen und diese kontrovers verhandeln.
Übergeben wird der Vielfaltspreis von der Landtagspräsidentin Mecklenburg-Vorpommern und weiteren Mitgliedern des WIR-Bündnisses im Rahmen des jährlich stattfindenden Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern. Der Preis wird jährlich durch Spenden verschiedener Verbände und Privatpersonen ermöglicht.
Er beinhaltet ein Preisgeld von 1.000 Euro sowie eine Vielfalts-Skulptur des Künstlers Nando Kallweit. Diese besteht aus verschiedenen Materialien und symbolisiert die gesellschaftliche und menschliche Vielfalt.
Dokumentarischer Langfilm, 94 min, Deutschland 2024, Produktion: Von Anfang Anders Filmproduktion
Überreicht am 30. April im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Filmkunstfestes.
Zum Film:
Der Film setzt sich mit dem demographischen Wandel auseinander und zeigt am Beispiel der vorpommerschen Stadt Loitz, wie die Menschen vor Ort versuchen, dem gewachsenen Leerstand etwas entgegenzusetzen. Im Rahmen eines Projektes wollen die Berliner*innen Annika und Rolando in Loitz innerhalb eines Jahres einen Raum für Begegnungen schaffen. Auch eine Gruppe Musikliebhaber*innen versucht, den Leerstand als Chance zu begreifen und ein Festival zu organisieren. UNENDLICHER RAUM erzählt von Menschen, die eine sterbende Stadt mit Leben füllen und bietet eine filmische Auseinandersetzung mit jener Entwicklung, die in vielen Orten Deutschlands und auf der ganzen Welt zu beobachten ist.
Kurz-Spielfilm, 16:38min, Deutschland 2022, Produktion: Rabauke Filmproduktion UG, Hochschule für Musik und Theater Rostock, Institut für neue Medien
Überreicht am 2. Mai im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Filmkunstfestes von Landtagspräsidentin Birgit Hesse.
Zum Film:
In diesem Kurzfilm geht es um junge Arbeitslose, die in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme unter Anleitung eines Theaterpädagogen ein Bühnenstück proben. Die Teilnehmer*innen fühlen sich von dem Stück jedoch nicht angesprochen. Sie erarbeiteten ein eigenes Theaterstück, in dem sie sich kritisch mit dem Arbeitsamt auseinandersetzen. Dadurch entsteht ein Konflikt zwischen den Jugendlichen und dem Theaterpädagogen; ein Konflikt über Selbstverwirklichung und gesellschaftliche Zwänge. Der Film behandelt mit satirischem Humor die Situation von Arbeitslosen und setzt damit ein sozialkritisches Statement.
Kurz-Spielfilm, 16:30min, Deutschland 2022, Produktion: Tidewater Pictures
Überreicht am 30. August im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Filmkunstfestes von Landtagspräsidentin Birgit Hesse.
Zum Film:
In diesem Kurzfilm geht es um das Leben eines jungen Paares in einer Rostocker Plattenbausiedlung. Er will seinem Traum nachgehen Musiker zu sein, sie kümmert sich um den gemeinsamen Nachwuchs. Der Kurzfilm zeigt Träume und Sehnsüchte, die es auch in den mit Vorurteilen belasteten Plattenbauten in jeder Familie gibt.
Während sich Jenny (Josephine Thiesen) in schlaflosen Nächten um das Neugeborgene kümmert, lebt ihr Freund Boomer (Oscar Musinowski) sein altes Leben weiter. Jenny bemüht sich gut für das Baby zu sorgen. Boomer ist nicht bereit für mehr Stabilität. Nach einem Bewerbungsgespräch Boomers, das Jenny vermittelt hat, kommt es zum Streit. Dieser Streit findet seinen Höhepunkt in einem Frisierrsalon (Schnittstelle) einer Freundin. Jenny macht Boomer deutlich, dass sie, obwohl jung und unerfahren, die Kraft hat, ihre Zukunft auch ohne ihn zu gestalten und einen eigenen Weg zu gehen.
Dokumentarfilm, 93 Min, Deutschland 2018, Produktion: Contract 99
Überreicht am 30. April während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes von Vize-Landtagspräsidentin Beate Schlupp und Ingo Schlüter, DGB Bezirk Nord.
Zum Film:
Die Dokumentation begleitet den ehemaligen Solotänzer des Mecklenburgischen Staatstheaters Dirk Lienig beim Aufbau einer Tanzkompanie in seiner Heimatstadt Hoyerswerda. Dabei bekommen die Zuschauer*innen nicht nur Einblicke in die Motive der Tänzer und die Umsetzung des Projektes „Eine Stadt tanzt“. Sie erleben mit, was passiert, wenn unterschiedliche Menschen als Gruppe gemeinsam an einer Sache wirken, wie man dadurch seine Agonie überwinden kann und wie es gelingt, das Leben zum Tanzen zu bringen.
Kurz-Dokumentarfilm, 22 min, Deutschland 2018, Produktion: Huth & Gechter GbR
Überreicht am 1. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes von Martin Scriba, Diakonie Mecklenburg-Vorpommern und Jan Holze, Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern.
Zum Film:
Der Dokumentarfilm thematisiert auf eindrucksvolle Weise Flucht, Ankommen und Weiterleben. Er erzählt auf unterschiedlichen Ebenen über das Leben einer alten Dame aus dem „Sudetengau“ und eines Jungen aus Syrien. Mit künstlerischen Mitteln werden Denkanstöße gegeben, gesellschaftliche Grundwerte hinterfragt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei sind Werte wie Akzeptanz der Vielfalt, Solidarität, Weltoffenheit und Toleranz zunächst nur Stichworte. Doch im Laufe des Films stellen sich die Fragen immer dringlicher, wie setzen wir die Werte um und was hat das Schicksaal anderer Menschen mit unserem eigenen Leben zu tun. Mehr zum Film hier.
Zum Film wurde außerdem didaktisches Arbeitsmaterial für Pädagogen erstellt, dass sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab der Klassenstufe 8 richtet und über die DeGeDe (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V.) erhältlich ist. In dem Material enthalten sind die Bausteine zu den Themen: Filmerschließung; Flucht und Asyl; Fremdsein, Vorurteil, Diskriminierung; Deutschland als Migrationsgesellschaft. Weitere Informationen und das Arbeitsmaterial finden Sie hier.
Kurz-Dokumentation, 33 min, Deutschland 2017, Produktion: Clip Film- und Fernsehproduktion GmbH
Überreicht am 1. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und Martin Scriba, Diakonie Mecklenburg-Vorpommern sowie Jens Matschenz, Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern.
Zum Film:
Der Dokumentarfilm gibt Einblick in das Leben von Ela Grams, einer Frau mit Handicap, die in ihrer Freizeit gemeinsam mit ihren Eltern der Rockband „Karussell“ von Konzert zu Konzert folgt. Sie träumt davon, einmal mit ihrer Lieblingsband vor Publikum aufzutreten. Den Musikern entgeht der treue Fan nicht und sie erfüllen auf einem Fest der Diakonie Elas größten Wunsch – ein Auftritt mit der Band vor hunderten Gästen. Aus diesem Erlebnis heraus ist Ela für das Leben so gestärkt und motiviert, dass sie einen Entschluss fasst, der ihren beruflichen Werdegang nachhaltig verändert.
Dokumentarfilm, 90 min, Deutschland 2016, Produktion: Britta Wauer
Überreicht von der Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und Manfred Lehde, Präsident des Allgemeinen Verbandes der Wirtschaft Norddeutschlands, am 3. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes.
Zum Film:
Die Dokumentation über das Leben von „Rabbi Wolff“ ist ein nachdenkliches, spannendes und vergnügliches Porträt des wohl ungewöhnlichsten Landesrabbiners Deutschlands. Der Film entführt die Zuschauer*innen in die Welt des Judentums und präsentiert eine faszinierende Biographie. William Wolff übernahm 2002 das Amt des Landesrabbiners von Mecklenburg-Vorpommern, das er bis 2015 ausübte. Er starb 2020 im Alter von 93 Jahren.
Spielfilm, 123 min, Deutschland 2014, Produktion: teamWorx Television & Film GmbH
Überreicht von Lothar Wilken, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern, am 5. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes.
Zum Film:
Der Film bezieht sich auf die massivsten rassistisch motivierten Angriffe seit dem Ende des 2. Weltkriegs in Deutschland. Er zeichnet die Ereignisse von 1992 am Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen nach. Vom 23.-28. August kam es zu Angriffen auf die Asylbewerber*innen der zentralen Aufnahmestelle in Rostock-Lichtenhagen, an denen sich mehrere hundert – teilweise rechtsextreme – Randalierer*innen beteiligten und bis zu 3 000 applaudierende Zuschauer*innen. Der Einsatz von Polizei und Feuerwehr wurde behindertet, es kam zu einem Brandanschlag auf das Wohnheim von vorrangig vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen. Ohne anzuklagen und ohne zu denunzieren, zeichnet der Film das Bild der „Nachwendegeneration“, die sich als Verlierer fühlt und zeigt auch das moralische Versagen der Gesellschaft.
Dokumentarfilm, 93 min, Deutschland 2014, Produktion: MA MOTION Filmproduktion
Überreicht von der Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und Lothar Wilken, Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern, am 3. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes.
Zum Film:
Der Film zeigt verschiedene rechtsextreme Szenen weltweit und gibt Einblicke in die rechtsextreme Gedankenwelt. Er ist authentisch, hautnah, ernst. Gleichzeitig zeichnet er sich trotz des schwierigen Themas durch humorvolle und komische Elemente aus. Mo Asumang dokumentiert mit ihrem Film auch am eigenen Beispiel, wie es ist, Rassismus zu erfahren.
Dokumentarfilm, 50 min, Deutschland 2012, Produktion: Schatzfilm
Überreicht von der Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider am 2. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes.
Zum Film:
Der Film handelt vom Brandanschlag 1992 in der norddeutschen Kleinstadt Mölln. Im Haus der Familie Arslan in Mölln legten Neonazis im November einen Brand, bei dem drei Familienangehörige ums Leben kamen. Die Familie Arslan wird filmisch über vier Jahre begleitet. Der Dokumentarfilm zeichnet ein persönliches Porträt der Überlebenden dieses Anschlags. Er stellt den Umgang mit dem Verlust der Angehörigen und deren Wünsche und Träume dar.
Weitere Infos zum Film finden Sie hier.
Spielfilm, 103 min, Deutschland 2011, Produktion: Mafilm – Martens Film- und Fernsehproduktions GmbH
Der erste „WIR-Vielfaltspreis“ wurde von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider am 1. Mai während der Eröffnungs-Gala des Filmkunstfestes überreicht.
Zum Film:
In „Kriegerin“ wird die Geschichte einer jungen Frau namens Marisa (Alina Levshin) erzählt. Sie ist fest in der Neonazi-Szene verortet und der Hass auf alles Fremde bestimmt ihr Leben. Auch die Gewalt gehört dazu, bis die nähere Begegnung mit einem „Fremden“ sie zum Nachdenken bringt.